Brauchtum & Geschichte

Der Wohler St. Nikolaus ist seit 1941 ein verwurzeltes Brauchtum im Dorf, gegründet von Jungwachtleitern und dem damaligen Präses Pfarrhelfer Andreas Hofer (sel.). Bereits 1943 waren 5 Chlausgruppen mit einem Gefolge von 50 Schmutzlis unterwegs, die 225 Familien in Wohlen und Anglikon besuchten.

1948 übernahm Pfarrhelfer Franz Schwegler (sel.) das Amt als Präses der Jungwacht und prägte über viele Jahre das Wohler St. Nikolaus Brauchtum. Die ehrwürdige Erscheinung vom Bischof Nikolaus mit seinem kostbaren Gewand, dem Diener mit dem goldenen Buch, die Schmutzlis mit den Glocken und der Hutte voller Ruten, vor allem aber die Familienfeier, das alles war ihm sehr wichtig.

1978 übernahm der damalige Scharleiter der Jungwacht, Röfe Wüst, das Amt als „Chlausvater“ und organisiert bis heute zusammen mit der Jungwacht alljährlich das St. Nikolaus Brauchtum. Seine Verdienste wurden insbesondere auch durch die Vergabe des Kulturpreises der Gemeinde Wohlen im Jahr 2018 gewürdigt.

2017 wurde der Trägerverein «Freunde St. Nikolaus Wohlen» gegründet, unter dessen Schirmherrschaft der St. Nikolaus heute von Tür zu Tür zieht. Der Verein hat über 250 Mitglieder, welche früher selbst an der Aktion mitgewirkt haben oder es handelt sich um Personen, welche den St. Nikolaus «en gueti Sach» finden und dies mit der Mitgliedschaft zum Ausdruck bringen möchten. Der Verein wird von einem Vorstand unter dem Gründungspräsidenten Peter «Pörsil» Locher geführt. Röfe Wüst ist auch im neuen rechtlichen Gewand des St. Nikolaus für das Brauchtum verantwortlich und Mitglied des Vorstandes.

In speziellen Schulungen werden heute wie damals alle, St. Nikolaus, Diener und Schmutzli auf ihren Einsatz vorbereitet. Bereits seit vielen Jahren stehen 10 Chlausgruppen mit ca. 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den St. Nikolaus Wohlen im Einsatz. Die Koordination der weit über 200 Anmeldungen und deren Einsätze erfolgt im Chlausbüro, das sich im Pfarreizentrum Chappelehof befindet. Im Vergleich zur Arbeit 1941 gehören heute aber Computer, Telefon und Internet zur festen Büroeinrichtung.